Die Nähmaschine rattert wieder

Mittwoch.
Wir stehen früh auf. Der große Sohn muss heute früh beim Ferienprogramm sein. Auf dem Plan steht heute die Fahrt nach Bremen. Mit Stadionführung. Für den fußballbegeisterten Sohn das Highlight.
Also sitzen wir um 7.20 Uhr im Auto. 7.20 Uhr! Es sind Ferien!
Ich lade erst den großen Sohn ab und bringe dann die beiden kleinen Kinder in die Kita.
Der Mann macht sich an die Arbeit. Unsere Baustelle im Obergeschoss ruft.
Zurück daheim arbeiten wir gemeinsam. Die große Tochter bereitet das Frühstück zu.
Um kurz vor elf machen sich die beiden auf den Weg zum Bahnhof. Ganz allein fährt die große Tochter heute mit dem IC nach Köln. Familie besuchen. Wir haben ihr alles erklärt. Sind so ziemlich jeder Eventualität durchgegangen. Um 12.37 Uhr sitzt sie mit ihrem Rucksack auf ihrem Platz am Fenster.
Ich bin seit elf Uhr allein zu Hause. Die Hausarbeit ist größtenteils getan. Auf die Dinge, die nicht erledigt sind, habe ich nun wirklich keine Lust.
Und was macht mamavonvieren, wenn sie ein paar Stunden nur für sich hat? Genau: lesen oder nähen.
Heute entscheide ich mich für Letzteres. Lange stand die Maschine jetzt still und untätig auf ihrem Platz. Viel zu lang! Seit den Osterferien! Ja, definitiv zu lang.
Ich suche alles zusammen, was ich brauche. Ich male auf, schneide aus, wähle Stoffe aus, Male wieder, schneide wieder, stecke zusammen und dann endlich, endlich das entspannende Rattern der Nähmaschine. Ruhig und gleichmäßig. Beruhigend, schön!
Ach, wie habe ich das vermisst. Ich komme tatsächlich so selten zum Nähen, dabei mag ich es so gern.
Ich bin nicht gut! Nein, überhaupt nicht. Aber es tut mir gut! Und mein kleiner Sohn ist auch noch nicht kritisch mit meinen Ergebnissen. Egal, ob ich krumm und schief nähe.
Nach mehr als zwei Stunden bin ich fertig. Wenn es nach der investierten Zeit ginge, wäre diese Hose mit Geld nicht zu bezahlen. Gut, dass ich damit nicht meinen Lebensunterhalt verdienen muss.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich noch Zeit für ein kleines Mittagessen habe.
Dann geht’s auch schon wieder los. Erst zur Post, dann zur Bank, dann die beiden Kleinen einsammeln.
Ich stille im Garten der Kita, bevor wir uns auf den Heimweg machen, halte noch ein Schwätzchen mit einer anderen Mama.
Daheim steigen wir aus dem Bulli. Kurz bevor wir die Haustür erreichen, bekomme ich die Nachricht, dass der Bus mit dem großen Sohn nicht wie erwartet um 17 Uhr an der Schule eintreffen wird, sondern bereits in 10 Minuten, 40 Minuten früher also. Und so heißt es: Alle Kinder wieder in den Bulli schieben, anschnallen (nur unter Protest, versteht sich!) und los.
Nach einer kurzen Wartezeit auf dem Schulhof, kommt der Bus an.
Freudestrahlend steigt der große Sohn aus. Ein toller Tag liegt hinter ihm.
Daheim spielen wir noch eine Weile. Nach dem Abendessen begleite ich den kleinen Sohn in den Schlaf. Die beiden anderen gucken das Abendprogramm. Ist leider so, wenn der Mann im Spätdienst ist und die große Tochter auch nicht daheim ist.

Dann gehen die beiden ins Bett und auf mich warten Wäscheberge, die gefaltet werden wollen.

Gruß
mamavonvieren

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